
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen verringerte sich laut Destatis in den ersten drei Quartalen 2021 um 14,5% gegenüber dem Vorjahr und sogar um 25,7% gegenüber 2019. Im November 2021 stieg dann jedoch die Zahl der Regelinsolvenzen laut vorläufigen Angaben um 43,8 % gegenüber Oktober 2021.
So klar die Perspektive auf die Insolvenzverfahren ist, so wenig Augenmerk liegt auf den Startschwierigkeiten der Unternehmen, die ein Insolvenzverfahren erfolgreich überstanden haben. Denn ein ganz beachtlicher Teil der 10.682 insolventen Unternehmen will neu durchstarten und hat - befreit von Altlasten – eine echte Chance.
Aber alle eint ein Problem: Kaum ein Finanzierer befasst sich mit diesen Unternehmen und stellt eine Finanzierung zur Verfügung.
„Mit unserem Wachstumsfonds haben wir die Möglichkeit, auch Unternehmen zu finanzieren, die frisch aus der Insolvenz kommen. Wir konzentrieren uns auf die Perspektive eines Unternehmens“, unterstreicht Henrik Felbier, Vorstand der CREDION AG.
CREDION-Fondsmanagerin Helena M. Lobeck ergänzt: „Es ist beeindruckend, wie stark manche Unternehmen aus einer abgeschlossenen Insolvenz kommen: Zum Teil mit vollen Auftragsbüchern, einem supersoliden Konzept und überzeugenden Expansionsplänen. Da liefern wir gerne den nötigen Rückenwind, um aus Potentialen echte Unternehmens-Werte zu machen.“

Wie könnten Banken und alternative Finanzierer derzeit effektiver zusammenarbeiten?
Die Finanzierungslage im deutschen Mittelstand zeigt deutliche Anzeichen von Problemen. Es häufen sich Berichte über gesunde Unternehmen mit soliden Fortführungsaussichten, die dennoch aufgrund von Finanzierungsengpässen in die Insolvenz geraten. Eigentlich sollte ausreichend Kapital von Banken, Private-Equity- und Private-Debt-Fonds sowie anderen alternativen Fremdfinanzierern verfügbar sein.
11.09.2023

Warum wir in Deutschland mehr Mut und Entschlossenheit brauchen
Es kann keiner sagen, dass wir ein Erkenntnisproblem hätten: Deutschland ist als Investitionsstandort nicht mehr attraktiv. Die Flucht aus Deutschland hat begonnen. Die ausländischen Investitionen in Deutschland sind nach OECD-Zahlen fast vollständig eingebrochen. Nur noch rund 10,5 Milliarden Euro wurden 2022 in Deutschland investiert. Der niedrigste Wert seit 2013. Noch schlimmer: Die Mittel-Abflüsse aus Deutschland lagen 2022 bei fast 135,5 Milliarden Euro. Fast 70 Prozent der Gelder aus Deutschland flossen in andere europäische Staaten. Das Institut der Deutschen Wirtschaft sieht in einer klugen Analyse der Investitionsdaten ein echtes Risiko für eine Deindustrialisierung.
06.09.2023