
Kreditnachfrage legt weiter zu: Strategische Freiheitsgrade und Chancen-Finanzierung
Das Kredit-Neugeschäft legt weiter zu – bei einem rückläufigen Wachstumstempo: Die Förderbank KfW rechnet in ihrem aktuellen Kreditmarktausblick für das vierte Quartal 2022 mit einem Zuwachs von etwa 28 Prozent und einem Plus von 15 Prozent im 1. Quartal 2023. Besonders stark war das Neugeschäft im dritten Quartal 2022 gestiegen: Der Zuwachs lag bei satten 36,1 Prozent. Für eine erhöhte Kreditnachfrage sorgen unverändert die hohen Energiepreise, höhere Preise von Vorprodukten und zugleich größere Lagerbestände vieler Unternehmen, die aufgrund instabiler Lieferketten ihre Lieferfähigkeit verbessern. CREDION-Fondsmanagerin Helena Lobeck: „Zugleich beobachten wir, dass sich Unternehmen Kreditlinien sichern, um für eine konjunkturelle Schwächephase im ersten Halbjahr gerüstet zu sein. Zahlreiche Unternehmer sichern sich rechtzeitig einen größeren Finanzierungsspielraum und damit strategische Freiheitsgrade: Zum Beispiel für die mögliche Übernahme von Wettbewerbern zu tendenziell niedrigeren Kaufpreisen in einem schwächeren Umfeld oder für umfangreiche Zukunftsinvestitionen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.“

Wie könnten Banken und alternative Finanzierer derzeit effektiver zusammenarbeiten?
Die Finanzierungslage im deutschen Mittelstand zeigt deutliche Anzeichen von Problemen. Es häufen sich Berichte über gesunde Unternehmen mit soliden Fortführungsaussichten, die dennoch aufgrund von Finanzierungsengpässen in die Insolvenz geraten. Eigentlich sollte ausreichend Kapital von Banken, Private-Equity- und Private-Debt-Fonds sowie anderen alternativen Fremdfinanzierern verfügbar sein.
11.09.2023

Warum wir in Deutschland mehr Mut und Entschlossenheit brauchen
Es kann keiner sagen, dass wir ein Erkenntnisproblem hätten: Deutschland ist als Investitionsstandort nicht mehr attraktiv. Die Flucht aus Deutschland hat begonnen. Die ausländischen Investitionen in Deutschland sind nach OECD-Zahlen fast vollständig eingebrochen. Nur noch rund 10,5 Milliarden Euro wurden 2022 in Deutschland investiert. Der niedrigste Wert seit 2013. Noch schlimmer: Die Mittel-Abflüsse aus Deutschland lagen 2022 bei fast 135,5 Milliarden Euro. Fast 70 Prozent der Gelder aus Deutschland flossen in andere europäische Staaten. Das Institut der Deutschen Wirtschaft sieht in einer klugen Analyse der Investitionsdaten ein echtes Risiko für eine Deindustrialisierung.
06.09.2023