Das Prognosegeschäft lehrt Demut - auch wenn wir mit unseren Vorhersagen für 2023, die wir im Dezember 2022 veröffentlicht haben, recht gut lagen. Gerade diskutieren wir unsere Prognosen 2024. Hier könnt Ihr Euch schon mal ansehen, welche unserer Vorhersagen für 2023 Wirklichkeit wurden und welche nicht. Kernaussage: Bei den ökonomischen Prognosen lagen wir ziemlich durchgängig richtig, bei den politischen Progosen waren wir zu optimistisch. Und obwohl wir bei der Wetterprognose auch richtig lagen, hätten wir nicht erwartet, dass die Niederschlagsmenge in Hamburg um fast 35% höher lag als in London…
1. Die Inflationsrate in Deutschland wird sich auf rund 5-6% verringern
Die Prognose passte. Nach einer aktuellen Prognose des ifo-Instituts liegt voraussichtlich die Inflation auf Gesamt-Jahresbasis auf 5,9%. Wie von uns erwartet hat sich der Preisauftrieb im zweiten Halbjahr deutlich verringert und lag im November bei 3,2%.
2. Die deutsche Wirtschaft wird im Gesamtjahr 2023 stagnieren
Auch damit lagen wir recht gut. Die Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute prognostiziert für das Jahr 2023 einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,6 Prozent. Insbesondere traf die Erwartung zu, dass die Nachfrageschwäche in der Bauwirtschaft die Konjunktur ausbremst.
3. Keine Zinserhöhungen der EZB im 2. Halbjahr 2023
Da waren wir zu optimistisch. Im August und September erhöhte die EZB die Leitzinsen um je 25 Basispunkte auf aktuell 4,5%
4. Die Lieferkettenprobleme entspannen sich. Es bleibt aber beim Trend zum Nearshoring
Da lagen wir richtig. Bereits im Mai standen laut Institut für Weltwirtschaft, Kiel, nur noch 6,8 Prozent aller verschifften Waren im Stau. Das entspricht dem Durchschnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie. Auf dem Höhepunkt der Krise war der Wert auf fast 14 Prozent gestiegen.
5. Die Arbeitslosenquote in Deutschland wird bei unter 6% verharren
Stimmt ebenso. Im November 2023 lag die Arbeitslosenquote mit 5,6% noch unter 6%.
6. Energiepreissteigerungen zum Teil nachhaltig: Dies stellt ganze Geschäftsmodelle in Frage
Korrekt: Auch 2023 blieben die Energiepreise in Europa und Deutschland trotz starker Rückgänge über den langfristigen Trends.
7. 2023 wird das Jahr des Klimaschutzes
Da waren wir etwas zu optimistisch. Die gute Nachricht: Im Rahmen der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) einigten sich die Teilnehmer auf erste Regeln für den Fonds für die Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste. Die COP28 beschloss zwar nicht den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, ruft aber erstmals dazu auf, sich von diesen abzuwenden. Dies müsse außerdem schon in diesem entscheidenden Jahrzehnt beschleunigt werden, um im Jahr 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen.
8. Europa wird aus den internationalen Konflikten einheitlicher und gestärkt hervorgehen
Wir bleiben positiv, auch wenn das Jahr 2023 keines war, das Europa sichtbar hat erstarken lassen. Während in Polen wieder eine proeuropäische Regierung die Amtsgeschäfte führt, droht in den Niederlanden wie inzwischen in der Slowakei eine antieuropäische Regierung.
9. In Hamburg wird es 2023 mehr Regentage geben als in London.
Eine ziemlich sichere Wette: Das stimmte 2023 – wie fast in jedem Jahr. Und auch bei der Niederschlagsmenge lag Hamburg vorne: In diesem Jahr plätscherte in Hamburg schon bis heute 969 Millimeter flüssiges Gold auf die Stadt an Elbe und Alster (18.12.2023). Satte 32,7% mehr als im gesamten Vorjahr – und 34,4% mehr als in London.
Refinanzierung von Immobilienprojekten: Spezialisierte Fonds bieten frisches Kapital💰
In einem unserer letzten Artikel haben wir bereits anhand des NPL-Barometers vom BKS | Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. den insbesondere im gewerblichen Immobilienbereich kräftigen Volumenanstieg an notleidenden Krediten, thematisiert. Diesmal haben wir beleuchtet, welche Auswirkungen dieser Anstieg genau auf das Kreditportfolio der Banken und die Neuvergabe sowie Refinanzierung gewerblicher Immobilienkredite hat. Es hat sich hierbei herausgestellt, dass gerade jetzt zusätzliches frisches Kapital notwendig ist, um... ...1. die Finanzierungsstruktur bestehender Projekte zu stabilisieren. ...2. neue Projekte zu realisieren. Dabei kann ein von CREDION AG spezialisierter Fonds helfen, gezielt Kapital bereitzustellen, um diese Finanzierungslücke zu schließen.
15.08.2024
Volumen notleidender Kredite steigt kräftig: Schlummern darin ungenutzte Chancen ❓💥
Das Non-Performing-Loan-Barometer des BKS zeigt es: Das Volumen notleidender Kredite (NPL) legt kräftig zu. Der Zuwachs innerhalb eines einzigen Quartals kletterte um satte 5 Prozent. Damit erreichte das Gesamtvolumen im ersten Quartal 2024 rund 39,8 Mrd. Euro. Dabei war ein Viertel des höheren NPL-Volumens auf notleidende gewerbliche Immobilienkredite zurückzuführen. Doch darin stecken beachtliche Chancen, meint CREDION-Fondsmanagerin Helena Lobeck.
31.07.2024